Die Taufe, auch wenn sie sich in der katholischen und evangelischen Kirche ein wenig unterscheidet, gilt als Eingangstor, die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen. Sie ist das erste der Sakramente, die ein Mensch empfängt, und gleichzeitig Verpflichtung für die Eltern, das Kind im christlichen Sinne zu erziehen. Die Entscheidung, das „Ja“ zu Gott, übernehmen bei der Säuglingstaufe die Paten. Später, bei der Firmung oder Konfirmation ist es der eigene Schritt, der eigene Wille, mit dem man seinem Glauben Ausdruck verleiht.
Zwei Symbole haben bei der Taufe eine besondere Bedeutung. Das Urelement Wasser, aus dem alles Leben entstanden ist und das alles Leben nehmen kann. Und das Licht, das in Form der Kerze den Vers „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12) widerspiegelt. Als drittes Element gilt das weiße Gewand, das der Täufling trägt. Es steht für das ewige Leben.
Der Ablauf der Taufe variiert. Mal findet sie im Rahmen eines normalen Gottesdienstes statt. Je nach Gemeinde wird sie auch eigenständig gefeiert. Dabei wird das Kind mit Weihwasser getauft und die Taufkerze vom Pfarrer an der Osterkerze enzündet. Er überreicht sie mit den Worten: „Empfange das Licht Christi“.
Besonders in der evangelischen Kirche ist es üblich, dem Kind einen Taufspruch mit auf den Weg zu geben, der den Jungen oder das Mädchen ein Leben lang begleiten soll. Die Auswahl des passenden Spruches zur Taufe obliegt den Eltern. Als Segensspruch sollte er bewusst gewählt werden, damit eine dauerhafte Kraft von ihm ausgeht. Viele entscheiden sich für das Licht, als eines von den vielen Symbolen, die in einem Taufspruch vorkommen können.
Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen!
Psalm 27,1